„Ladys and Gentlemen, willkommen zum heutigen Schaukampf im Schlechtgewichtsboxen. In der linken Ecke haben wir den Titelverteidiger J.R.R. Tolkien. In der rechten Ecke bereitet sich der Herausforderer Peter Jackson auf seinen Gegner vor.
Wer meine Damen und Herren wird den Kampf gewinnen? Das wird heute äußerst spannend werden. Während Tolkien mit einer Menge Erfahrung auf seiner Seite mit Sicherheit nicht so schnell in die Falle zu locken sein wird, kann Jackson mit einem übermächtigen Budget aufwarten.“
„Ring frei für Runde 1!“
Der Herr der Ringe - ein nicht ganz ernst gemeinter Rückblick
Teil 3 - Die Rückkehr des Königs
Der Vorspann des letzten Teils der Trilogie beginnt und ich versinke in einem dösigen Schlaf und Träume ein albernes Celebrity Deathmatch herbei. - Wie, schon zu Beginn des Films? Irritiert wache ich auf, schaue auf die Leinwand und lummere dann doch noch ein bisschen weiter. Was war nochmal passiert? - Ach ja, Jackson kam auf eine äußerst brillante Idee: „Och, ich hab noch ein bisschen Film übrig. Da könnte ich doch einfach mal in knapp zehn Minuten die Geschichte von Smeagol und Deagol und deren Ringfund erzählen.“ Mensch, Peter, das haste uns doch schon alles erzählt. Kurz und knapp wie es sich gehört, weil nicht allzu wichtig. Aber nein, den Schmonz müssen wir uns dann doch noch mal in voller Länge geben… MIT der Verwandlung von Smeagol in Gollum. Schnarch… In einer aktuellen Serie wäre das eine typische Fillerfolge geworden.
Huch! Die Szene ist vorbei und der Film kann doch noch beginnen. Wir erinnern uns: Jackson zeigte im zweiten Teil etwa zwei Drittel des mittleren Parts der großen Geschichte. Also hat er noch eine Menge nachzuholen. So denn legt er mit dem zerstörten Isengart los, das knietief im Wasser steht. Es kommt zum Wiedersehen mit Merry und Pippin. Stelze Baumbart darf noch mal zeigen wie beschissen er aussieht, dann treffen Saruman und Gandalf aufeinander, um sich gegenseitig zu zeigen was ein Ghettobuster ist. Äh…. Zumindest wäre das schön gewesen. Fantasyploitation als Subgenre wäre etwas, das ich lieber gesehen hätte. Am besten direkt mit etwas Albernem von den 5 Sterne Deluxe oder Creme de la Creme unterlegt. Nicht dass jemand den Comedyaspekt übersehen könnte.
Wie bereits im Film erwähnt und im Buch konsequent zu Ende geführt, liegt Sarumans Kraft in seiner Stimme. Er ist ein Verführer, ein Trommler. Sozusagen ein kleiner Adolf. Dessen Armee ging ja ebenfalls geschmeidig über die Wupper, während im Osten neue Gefahr dräute. Ahhhh, was ein Schenkelklopfer. … Aber ich schweife ab. Im Film labert man sich nur gegenseitig belanglose Knöpfe an die Backe. Die Dialoge wurden auf ein plumpes Minimum an Beleidigungen reduziert und das war's auch schon. Sarumans Zauberstäbchen zerbirst wie Harry Potters Brille wenn er mal wieder vom Besen plumpst. So viel zur Machtergreifung Gandalfs. So etwas geht nie ohne ein bisschen Morden zu Ende, wie hier im folgenden zu sehen sein wird.
Im Buch ging Saruman scheinheilig vor und wickelte Theodens Soldaten um den kleinen Finger bis sie kurz davor waren ihren König zu stürzen. Tja, da das wohl zu subtil für uns saublöde Zuschauer gewesen wäre, durften wir mit der Version für Dreijährige vorlieb nehmen. Schade, aber noch nicht so wirklich schlimm. Mit dem Abschluss der Szene landet Jackson aber seinen erster Aufwärtshaken mitten in Tolkiens Kauleiste: Theoden, der im zweiten Teil Grima Schlangenzunge filetieren wollte, ist auf einmal scheißfreundlich zu ihm und will ihm vergeben. Really!? Scharf auf den Mahatma-Gandhi-Friedensschleimer-Award, wie?! Warum der Sinneswandel?
Dann wird es richtig skurril, als der gebeutelte Grima Jefe Saruman sein Butterbrotmesser zwischen die Rippen treibt und dafür geschmeidig von Legolas mit einem Pfeil niedergestreckt wird. Was sollte DAS denn nun wieder? Zum einen war Grima zu keiner Zeit eine Gefahr für die Gefährten, noch tat er etwas in dieser Situation Unerhörtes. Im Grunde nahm er den Gefährten bloß Arbeit ab, indem er den „René Obermann der Zauberertelekommunikationszentrale“ um die Ecke brachte bzw. in den Boden trieb. Entweder ist Legoas derart nervös, dass man ihn von seinen Pflichten entbinden sollte oder er hat im Drehbuch gesehen, dass die Befreiung des Auenlands gestrichen wurde und er hier sofort sinnfrei, aber praktikabel eine Abkürzung finden musste. Ich hätte es eleganter und glaubhafter gefunden, hätten sich Grima und Saruman gegenseitig kalt gemacht, aber wir müssen nun mit dieser verdummten Version leben.
„Beide Kontrahenten schlagen sich gut. Tolkien ist noch etwas benommen von Jacksons Aufwärtshaken, aber schon geht es weiter mit Runde 2!“
Endlich erfahren wir mehr über Gimlis Vorlieben: „Es ist des Zwergen Eigenart, dass er seine Frauen mag behaart.“ Limerickus Goethe von Schillerlocke aus dem tiefen Stollen gab sich die Ehre uns zu Beglücken. Ganz großes Shakespeare. Aber vor allem: "Wäääääähhhhh, Zombeaver im Dunkeln!"
Kaum hat man diese Information verdaut gibt uns Aragorn ein Rätsel auf in dem er auf die Frage ob er was von Frodo gehört hat sagt: „Nein, noch nicht.“ Wie will der was von Frodo hören? Ach ich Schussel, der hat garantiert sein Smartphone am Start. Aber die Idioten sollten doch wissen, dass in Mordor eigentlich Groß-Germanien darstellt. Und was ist Deutschland? Wer weiß es? Wer? Richtig: ein ganz fieses Funkloch. Außerdem hat dieser ausgefranste Filzgleiter Beutlin bestimmt wieder das Ladegerät daheim liegen lassen. Ich kann so keine Competition machen!
Kaum hat man diese Information verdaut gibt uns Aragorn ein Rätsel auf in dem er auf die Frage ob er was von Frodo gehört hat sagt: „Nein, noch nicht.“ Wie will der was von Frodo hören? Ach ich Schussel, der hat garantiert sein Smartphone am Start. Aber die Idioten sollten doch wissen, dass in Mordor eigentlich Groß-Germanien darstellt. Und was ist Deutschland? Wer weiß es? Wer? Richtig: ein ganz fieses Funkloch. Außerdem hat dieser ausgefranste Filzgleiter Beutlin bestimmt wieder das Ladegerät daheim liegen lassen. Ich kann so keine Competition machen!
Weiter geht es mit einer Elbenprozession durch den Wald. Wozu sollen wir uns eigentlich diesen Försterporno reinziehen? Wir haben genug Elben gesehen für fünf Filme. Andererseits, da war doch was... Ahhhh stimmt ja, Isildurs Schwert Narsil wurde noch nicht neu geschmiedet. Das ist jedoch essentiell für die weitere Handlung. Also erdulden wir zehn Minuten Pipi-im-Auge Dialog mit Papa, weil Arwen doch den Aragorn so dolle lieb hat. Am Ende wird das Schwert schließlich und endlich repariert. Wie umständlich.
In diesem Punkt sind sich Buch, Hörspiel und Zeichentrick mal einig: bei der Sitzung in Bruchtal in Teil Eins wird erwähnt, dass das Schwert dereinst neu geschmiedet werden soll, wenn Isildurs Erbe sich auf die 8 Mile nach Mordor begibt. Und vor allem: es wird KURZ abgehandelt. Aragorn konnte seien Reise nur mit dem reparierten Schwert Narsil antreten. Warum? Ganz einfach, weil es sein Erkennungszeichen als legitimer Erbe auf den Königsthron Gondors war. Wieso hätte er ohne sein Schwert in diese Richtung aufbrechen sollen? Absoluter Mumpitz. Vor meinem inneren Auge wirft Jackson dem Schriftsteller Sand ins Gesicht, der davon zurücktaumelt.
Später trifft Elrond so nebenher und fix arrangiert auf Aragorn – wohl mal von Scotty rübergebeamt worden, was?! – und übergibt ihm das Schwert. Dabei sagt er ihm Arwen läge im Sterben und er müsse unbedingt dem Bösen auf die Pfoten hauen. Häh? Warum soll die denn nun wieder im Sterben liegen? - Ehrlich, ich find die Ringe der Macht Serie ebenfalls endblöd und eine Beleidigung für den Intellekt. Allerdings frage ich mich, wie die Fans der drei Filmen dort die Doofigkeiten sehen, aber hier mit aller Macht ignorieren können.
Pippin ist derweil bereits mit Gandalf in Minas Tirith beim Truchsess. Er berichtet Boromirs Vater welch heldenhaften Tod er gestorben sei. Von vielen Pfeilen sei er durchbohrt worden. Och Pippin, lern zählen! Es waren zwei, due, deux, dos (!) verkackte Pfeile gewesen! ZWEI! Ja, im Buch waren es unzählige Pfeile. Tja, das kommt davon wenn man Story abändert und dann vergisst die Dialoge die sich darauf beziehen ebenfalls zu modifizieren. Hand@kopp!
„Was ist das? Jacksons Trainerin Fran Walsh ergreift Tolkien von hinten. Nun hat Jackson die freie Wahl der Treffer! Skandalös!“
Zwischendurch wird Osgiliath, die Schwesterstadt Minas Tiriths, von den Orks überrannt. Um Hilfe zu Rufen, wenn Gondor angegriffen wird, hat man sich ein töfte Kommunikationsmittel ausgedacht. Da man um die Gefahr des Netzverlustes und der Funklöcher so nah an Deutschland, ähm ich meine Mordor, wusste, wurden über die Bergkuppen Scheiterhaufen errichtet und mit Wachen bemannt. War Gefahr im Verzug, wurden diese in Brand gesteckt, einer nach dem anderen, bis die Verbündeten in der Ferne Bescheid wussten. Supertoll und nur am Rande interessant. Warum ich es erwähne? Im BUCH waren die Leuchtfeuer bereits entzündet, als Gandalf mit Pippin nach Minas Tirith losritt, und es nebenbei zur Sprache brachte. Das Signal an die Leserschaft: the shit already hit the fan!
Im FILM muss Pippin erst auf den Scheiterhaufen kraxeln und das Feuer in Gang bringen, da Denethor, der Truchsess, keine Anstalten machte Hilfe zu rufen. Das Ergebnis war mindestens ein Kilometer verschwendeter Film für Szenen, die kein Mensch brauchte. Und wie toll unser Peter wieder die Bergpanoramen einfing. Super. Ähm… könnte jemand Reinhold Messner ein Taschentuch reichen? Er sabbert gerade die Polster voll. Danke!
Nebenbei erwähnt kämpfen die Orks in Osgiliath auch mal wieder bei vollem Tagseslicht… der selbe Logikfehler wie gehabt. Ja, ja wollts nur mal gesagt haben… Genauso dass Frodo und Co. hell angestrahlt werden und Frodo dann folgende Wortspende entlädt: „Es ist immer noch dunkel!“
Ja ne, is klar.
Endlich teilt Jackson mit DEM Logikfehler des Films so richtig schön aus und poliert dem mündigen Zuschauer die fiese Fresse ausser Schnauze. Gollum, Sam und Frodo kraxeln gerade die Treppe zu Kankras Behausung hoch und machen zwischendurch ein Päuschen mit Powernap. Während die Hobbits pennen, krümelt Gollum Sam Lembas-Croutons über den Pelz und wirft die Verpackung runter. Sam wacht auf, erkennt was geschehen ist und fängt mit dem Nacktmull Streit an. Frodo wird ebenfalls wach und es kommt zu einer Runde Familiengericht und man teilt sich gegenseitig mit, was man an dem anderen nicht so mag. Gollum bezichtigt Sam die letzten Vorräte gefressen zu haben und Frodo lässt den Macker raus hängen: „Sam, du bist dismissed!“
Anstatt sich zu verteidigen drückt Sam ein paar Kullertränen in die Unterhosen und kraxelt den GANZEN Weg wieder runter. Ist ja nicht so, dass es schon arschlange gedauert hat überhaupt so hoch zu kommen. Nun denn, was solls!? Passt nicht zum Charakter der Figuren von Sam und Frodo, aber ich geb auf. Unten angekommen findet Sam die leere Verpackung des Lembas und erkennt doch tatsächlich, dass er das Brot wirklich nicht gefuttert hat. Jackson, wen willst du damit eigentlich verarschen? Vor allem: wozu der ganze Aufwand? Kankra soll doch beide fressen. Im Grunde rettet Gollum Sam mit dieser Aktion das Leben. Ausgerechnet dem Hobbit, den er am wenigsten leiden kann. Sam jedenfalls fasst sich mal wieder ein Herz, verflucht die Drehbuchschreiber und klettert wieder hoch.
Bei der Heerschau der Rohirrim kamen im Buch auch die anderen Waldläufer aus dem Stamm der Dunedain, zu denen Aragorn gehört, hinzu und begleiteten ihn auf dem Pfad der Toten. Da die Waldläufer mal kurzerhand für den Film subtrahiert wurden, weil wohl die Kostüme nicht rechtzeitig fertig wurden, bricht Aragorn mit Elb und Zwerg im Handgepäck alleine auf.
„Meine Damen und Herren, wie sehen Entsetzliches. Tolkien liegt mit gebrochenen Gliedern im Ring und Miss Walsh schüttet Benzin über seinen geschundenen Leib…“
Die Geschichte vom Pfad der Toten wurde im Buch nach der Schlacht um Minas Tirith als kurze Zusammenfassung von Gilmli und Legolas zum Besten gegeben. Jackson hat aber das Bedürfnis alles in der Langfassung zeigen zu müssen. Dadurch wird es mal wieder unfreiwillig komisch. Man fühlt sich geradezu in Fluch der Karibik zurückversetzt, wenn die Geister grün schimmernd zu einem Schwätzchen auftauchen, das im BUCH nicht existierte. Dort forderte Aragorn die schweigende Meute nur auf ihm zu folgen und ihren Eid zu erfüllen. Nicht nur, dass Aragorn im Film einen kompletten Dialog mit Kapitän HO! HO! HO! überstehen muss, nein er muss auch noch mit ihm kämpfen. Schön zu sehen wie Gimli versucht die Geister wegzupusten. Hat wohl nie Ghostbusters gesehen. Ich rate ihm zum Sammeln von Schimmelpilzen, Sporen und Grünspan, damit mal Spannung in die Angelegenheit kommt.
Warum die Halle unmotiviert einstürzt und Millionen Schädel durch den Flur rasseln wird auch nur den Drehbuchautoren klar sein. Sinn ergibt es schon mal keinen. Was auch sofort überzeugt ist der Anblick der Geister beim Angriff. Sieht aus als würden grüne Wanderameisen über eine Kuh herfallen und sie abnagen. Gähn! Das erste Ziel sind die Korsaren, die vom Süden her ins Land einfallen. Soweit ok, doch im Buch war ab hier der Eid der Geister erfüllt und Aragorn zog mit seinem Stamm auf den Schiffen weiter. Aber die Dunedain waren ja gestrichen worden. Also müssen die Geister im Film noch mit nach Gondor. Man mag sich die aufkommende Spannung ausmalen Geister bei Tageslicht zu sehen. Hui Buh trifft auf Caspar. Wenn noch Bernd das Brot auftaucht, können die auf dem Schlachtfeld eine Runde Skat dreschen und das Geschehen kommentieren.
Der Kniff mit der Zusammenfassung der Ereignisse hatte im Buch übrigens noch einen weiteren Effekt: es wurde spannend. Der Leser fragte sich, was aus Aragorn geworden war, seit er mit seinen Leuten auf dem Pfad der Toten in der Finsternis verschwand. Hier bekommt man mal wieder alles auf dem Präsentierteller und kann sich entspannt zurücklehnen.
Die nächsten Stunden befassen wir uns im Film mit der Schlacht um Minas Tirith, die zwar besser gemacht ist als die Schlacht um Helms Klamm, aber auch deutlich zu lang. Ich mag das Actionkino, aber es gibt auch ein Genug des Ganzen. Irgendwann bin ich satt. Bei schlecht gemachter Action früher als bei gut gemachter, zugegeben. Dennoch wirds irgendwann langweilig. Wozu wurden die Schlachten im Buch auf ein paar Seiten abgehandelt? Hat einer eine Idee?
Nun ja, interessant ist, dass die Menschen mit der halben Festung um sich werfen. Sind Burgförmige Geschosse die neue DinNorm für Katapultmunition? Belädt Obelix die Schleudern? Ja, es sieht immerhin cool aus. Den Punkt gebe ich Jackson.
Geil auch als alle Orks „Grond“ skandieren und dabei gleichförmig die Arme hochwerfen. Da dachte ich ja schon „Oh, nein, bitte nicht noch eine Musicalnummer a la „Thriller“!“
Als mal wieder alles aussichtslos erscheint tauchen die Reiter Rohans auf. Nun kommt es zu einer wonneproppigen Verschmelzung von Braveheart und Gladiator meets Tolkien. Theoden labert sich eine dreiviertel Stunde einen ab und stolziert vor seinen Reitern hin und her anstatt anzugreifen und das Überraschungselement zu nutzen. Ich kann mit Amateuren nicht arbeiten! Bei der Heerschau wurde klar gemacht, dass Theoden nur eine kleine Armee in die Schlacht führen wird können. Warum aber sind das beim Angriff dank CGI Copy & Paste so an die zehntausend Krieger?
Verlassen wir kurz das Geschlachte und schauen mal nach was die Erdpickel Frodo und Sam so treiben. Frodo wird von Gollum wie zu erwarten verarscht und stolpert allein durch Kankras Wohnhöhle. Da ist es mal wieder so hell, dass man sich überhaupt nicht gruseln kann. Im Buch beschreibt Tolkien, dass es so wirke als würde Kankra höchstselbst die Dunkelheit aussondern. Die Dunkelheit wurde als lebendiges Wesen dargestellt. Frodo und Sam konnten nur dank Galadriels Phiole überhaupt etwas sehen und sich hiermit notdürftig gegen Kankra zur Wehr setzen. Aber's Peterle will ja unbedingt seine dollen Sets zeigen.
Obendrein hätte Sam ohne Phiole nicht den Weg zu Frodo gefunden, nun da er erst später nach kommt. Jaja, da rächen sich die Buchänderungen. Kankra indes ist… eher putzig als gruselig. Sie sieht aus wie eine Vogelspinne mit kleineren Modifikationen. Was soll denn das schon wieder? An der Stelle hätte sich Jackson wirklich mal hinsetzen und die Phantasie spielen lassen sollen. Laut Buch war das Vieh spinnenartig, brüllend hässlich, hatte Hörner, Traubenaugen (also jede menge Linsenaugen, die in Trauben angeordnet waren), war über und über mit Pockennarben übersät und dünstete den leibhaftigen Tod aus. Letztendlich wurde Kankra von Sam fast gänzlich aufgeschlitzt. Da kam der halbe Bauchinhalt raus. Und hier? Am Besten breiten wir den Mantel des Schweigens über die Szene.
Die Schlacht um Gondor ist vorüber und man berät wie weiter vorgegangen werden soll. Aragorn: „Wir marschieren mit allem was wir aufbieten können nach Mordor, damit Sauron sich auf uns konzentriert und blind ist für alles andere was sich in seinem Land bewegt.“ Hierauf weiss Jepardy-Meisterschaftsgewinner Legolas treffend zu bemerken: „Eine Ablenkung!?“ - Ich glaub ich geh mal kurz aufs Klo….mich ausweinen.
„….und nun wirft Jackson ein brennendes Streichholz…:“
Sam und Frodo sind nun in Orkverkleidung unterwegs. Interessant ist, dass Sam sein Kochgeschirr immer noch mit sich herumschleppt. Macht bestimmt keinen Aufmerksamkeit erregenden Lärm. Neeee, der doch nicht! Kurz darauf kommt den Drehbuchautoren die gleiche Erkenntnis und lassen Sam all das Gerümpel eine Szene weiter einfach in eine Schlucht werfen anstatt es abzulegen. „Haaaaaallllooooooo, hört uns endlich einer?“
„Haltet Stand, Menschen des Westens!“ Hmm West gegen Ost, einige Gegner sehen noch sehr orientalisch aus... Haben wir etwa einen rassistischen Unterton in der Handlung? Schreck lass nach! Ja, ich mach nur Spaß... oder vielleicht auch nicht?!
„Haltet Stand, Menschen des Westens!“ Hmm West gegen Ost, einige Gegner sehen noch sehr orientalisch aus... Haben wir etwa einen rassistischen Unterton in der Handlung? Schreck lass nach! Ja, ich mach nur Spaß... oder vielleicht auch nicht?!
Nach der Enthauptung von Saurons Gesandten verschanzen sich die Menschen auf einer Anhöhe, die leichter gegen die anrückenden Gegner zu verteidigen ist. Und was macht Aragorn, der Diplomat vom Erdbeerfeld? Er rennt auf die Gegner zu und bricht einen Volkssturm los. Dümmer geht’s immer. Doch das Glück ist mit den Doofen, als Pippin erfreut ausruft: „DIE ADLER KOMMEN!“
Welche Adler? Ach ja, das müssen die Mutantenadler aus Tschernobyl sein, die ganz kurz im ersten Teil zu sehen waren, als Gandalf aus Isengart gerettet wurde. Im Kino konnte ich dumme Blicke an der Stelle einsammeln, weil kein Aas ohne Bucherfahrung hier mitkam. Die Adler sind quasi das Gegenstück zu den Flederviechern der Nazgul und bewachten seit Ewigzeiten Mordors Außengrenzen. Zudem sind sie der Sprache fähig, was die Kommunikation für Gandalf doch leichter macht, allerdings im Film nicht gezeigt wird. Und man mags kaum glauben: die haben auch noch Namen! Gwaihir hieß übrigens Gandalfs Retter.
Nun ist es auch an Frodo endlich das Altmetall loszuwerden. Leider entscheidet er sich anders und stülpt sich den Ring über den Finger. Gollum greift an, beißt ihm den Finger ab und hält den Ring in den gierigen Griffeln. Soweit so Buch. Doch dann kommt der dämliche Umschreiber Jackson wieder an die Drehbuchseiten und lässt Gollum nicht im Freudentaumel in die Lava stürzen, sondern Frodo kämpft noch mal mit ihm und fliegt ebenfalls fast ins Magma. Warum? Total unnötig. Zieht den Film bloß noch mehr in die Länge. Ächz!
Nun denn, der Ring schmilzt, die Macht des Bösen ist gebrochen und Sauron macht kurzerhand den Twin-Tower.
„… Tolkiens Körper brennt. Jackson brät mit Miss Walsh Würstchen an Stöcken über den Flammen… Es ist ein schauriger Anblick.“
JAAA ÜBERLEBT! ICH HAB DIE FILME ÜBERLEBT! Oder auch nicht…. Wer jetzt denkt er sei erlöst, hat ab hier noch eine halbe Stunde Larifari zu überstehen. Frodo und Sam werden gerettet, Aragorn gekrönt, Sam muss noch heiraten und und und immer wieder Pipi im Auge. So gesehen endet der Herr der Ringe wie er begann.
Und warum das Alles? Wie kann man diese Reise im Rückblick verstehen, wozu all das gut war?
Und warum das Alles? Wie kann man diese Reise im Rückblick verstehen, wozu all das gut war?
Ganz einfach: weil das Pferd Lutz hieß.
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