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Es werden Posts vom Juli, 2025 angezeigt.

Ein Stall voller erschossener Pferdchen

  Nachdem ich in den letzten Wochen wieder ganz böse war und schrecklich viel Gestänkert habe, wird es Zeit mal wieder eine Produktion zu loben. Seit Beginn der Pandemie etwa begann mein Interesse für Serien zu erlahmen. Man wurde seither beinahe mit einer Masse an mittel- bis unterklassigen Produktionen aus der Vorhölle, die ich Streamingdienst nenne, erschlagen. Filme wurden zu mehrstaffeligen viel zu lang gezogenen Serien zurückentwickelt, die nur einer Funktion dienen: "Haltet die Abonennten so lange wie möglich im eigenen Programm! Hauptsache sie gucken nichts bei der Konkurrenz."  Ab und an kommt aber doch noch etwas Sehenswertes heraus. So geschehen auf AppleTV mit der bislang vier Staffeln laufenden Serie Slow Horses von Showrunner Will Smith. Nein, nicht der Backpfeifen-Will, sondern der britische Autor und Comedian. Wie die meisten guten Serien der letzten Jahrzehnte, basiert auch Slow Horses auf einer Buchserie. Die inzwischen acht Hauptbände umfassende Reihe Slo...

Akute Reisewarnung auf diesem Flieger!

    Wenn ein Film halbwegs erfolgreich mit einem neuen oder lange nicht mehr genutzten Plotkonzept im Kino läuft, kann man Wetten abschließen wie lange es dauern wird, bis die Trittbrettfahrer und Rip-Offer aus ihren Löchern gekrochen kommen. So geschehen mit Bullet Train von David Leitch. James Madigan gibt sich in seinem 20 Mio US $ teuren Regiedebüt Fight or Flight sichtlich Mühe aus einem Drehbuch, das aus zusammengeklaubten Referenzen zu Last Boy Scout , Crank und  Bullet Train und   mäßigen eigenen Ideen besteht, einen halbwegs erträglichen Film zu erschaffen. Am Ende scheitert es dann mit Ansage an ebenjenem Drehbuch. Keiner der Beteiligten wird sagen können, dass man ernsthaft dachte, einen guten Film daraus machen zu können.  Lucas Reyes (Josh Hartnett), ehemaliger Secret Service Agent, ist seit Jahren auf der Flucht und hat sich dem Alkohol ergeben, als er von einer Bekannten mit einem Angebot gelockt wird. Er soll eine Agentin/Terroristin/Aktivisti...

Indy ist tot, es lebe Indy!

Nachdem Indiana Jones in seinem letzten Filmabenteuer von James Mangold dekonstruiert bzw. geradezu hingerichtet worden ist, hatte ich wenig Hoffnung in The Great Circle gesetzt, zumal mich der Titel an Dial of Destiny erinnerte, mit dem Unterschied, dass The Great Circle noch profaner klang.  Gute Nachricht zu Beginn: ich sollte mich täuschen. Der Große Kreis bietet die beste Indy-Geschichte seit langem. Dabei entließ mich der Einstieg noch mit einem unguten Gefühl in die eigentliche Handlung. Man hatte sich entschieden einen Prolog vor den eigentlichen Prolog zu setzen: die erste Sequenz aus dem Film Jäger des verlorenen Schatzes dient hier in einer 1:1 Umsetzung als Tutorial. Nicht falsch verstehen! Das schaut super aus und funktioniert auch grundsätzlich, hat aber mit der restlichen Handlung nullkommanix zu tun und wirkt daher wie ein angetackertes Nostalgiezäpfchen.  Sofort befürchtete ich, der Prolog würde den Standard für die gebotene Kreativlosigkeit im Rest der S...

Zwei Cent für den Dummbrunnen

Ein Sargnagel für's Genre   Ich mag Abenteuerfilme. Geschichten, in denen es um die Erforschung alter Stätten geht, um mystischen Klimbim aus der Vergangenheit, Schätze, die ihrer Entdeckung harren. Eine schöne Mischung aus historischen Faktenkrümeln, gemischt mit einer handvoll erinnerungswürdiger Figuren und ein wenig gut gemachter Action ist mir am liebsten.  Von mir aus kann man sich auch gleich alles aus den Fingern saugen und auf historische Bezüge komplett pfeifen. Ja, ich mag das Genre immer noch, obwohl Hollyood seit langer Zeit bestenfalls mittelmäßige Vertreter produziert. Die Vermächtnis-Reihe , der fehlbesetzte Uncharted Film, Tomb Raider,  die meisten Dan Brown Verfilmungen, der James Mangold Indiana Jones ... irgendwie trifft man in Hollywood den Ton nicht mehr.  Selbst Filme, denen ich etwas abgewinnen kann, haben ihre Probleme. Beispielsweise Sahara mit William H. Macy, Matthew McConaughey, Steve Zahn und Penelope Cruz. Der Film hatte ausgeprägte ...